Der Teppichboden ist ein textiler Bodenbelag der vollflächig in einem Raum verlegt werden kann und zählt zu den beliebtesten Bodenbelägen in der Schweiz. Die Spannteppiche können sich dabei sowohl in Farbe, Design, Struktur, Material und Produktionsmethode, als auch in der Beschaffenheit ihrer Rückseite unterscheiden. So überlässt die Auslegware dem Nutzer alle Freiheiten, was Design, Farbe und Kombinationsmöglichkeiten angeht. Teppichböden gelten als die mit Abstand flexibelsten Bodenbeläge und lassen dem Hausbesitzer viel Raum für eigene Kreativität und individuelle Design-Ideen. Doch dabei sind textile Bodenbeläge alles andere als eine neuzeitliche Entwicklung.
Denn die Geschichte des Teppichs reicht bis ins Jahr 550 v. Chr. zurück, als die ersten Orientteppiche aus Schafswolle, Ziegen- oder Kamelhaar hergestellten wurden und westasiatischen Nomadenvölkern als vielseitiges Möbelstück dienten. Die Orientteppiche wurden damals meist gewirkt oder geknüpft und fanden durch Alexander den Großen um etwa 330 v. Chr. ihren Weg nach Europa. Auch hier entwickelte sich darauf eine blühende Teppichindustrie die bis heute bestand hat. Der Teppichboden als ganzflächiger textiler Bodenbelag wurde jedoch das erste Mal erst in den frühen 1950er Jahren verwendet. Die Entwicklung von synthetischen Fasern erlaubte damals zum erstmals die Herstellung von Teppichböden aus Kunstfasern wie Polyamid und Nylon.
Ein moderner Teppichboden besteht aus der Träger- und der Nutzschicht. Die Trägerschicht ist die Teppichbodenunterseite und kann aus natürlichen oder synthetischen Materialien bestehen. So werden als Trägerschichten des Teppichbodens vor allem Schaumrücken, Juterücken, Vliesrücken und Textilrücken angeboten. Auf die Trägerschicht folgt bei einigen Spannteppichen eine Mittelschicht aus Klebmasse, die den Teppichrücken mit dem eigentlichen Trägermaterial verbindet.
Die Nutzschicht, auch Pol genannt, besteht aus Fasern, die aus synthetischen oder natürlichen, oder auch aus gemischten Materialien hergestellt werden können. Für die Herstellung von Kunstfasern verwendet man vor allem Polyamide, Polyester und Polypropylen, die besonders robust sind und bisweilen chemisch vorbehandelt werden. So werden die Kunstfaser Teppiche besonders verschleißarm, lange haltbar, unempfindlich gegen Schmutz und Feuer und antistatisch gemacht. Die Naturfaser Teppiche wiederum werden vor allem aus Wolle, Kokos, Sisal, Baumwolle, Seegras und Seide hergestellt und benötigen in der Regel keine chemische Behandlung, da Sie bereits natürliche Fette enthalten, die schutzabweisend und nicht statisch aufladbar sind. Zudem wirken sie ausgleichend auf die Luftfeuchtigkeit und sorgen für ein besseres Raumklima.
Ein Schurwoll-Teppich besteht aus nachwachsenden und biologisch abbaubaren Fasern und gilt somit als sehr umweltfreundlicher Bodenbelag. Auslegware aus Wolle gilt als besonders strapazierfähig und schmutzabweisend unter den Naturfaserteppichen. Neben einer besonders guten Schall- und Wärmedämmung bei hohem Gehkomfort zeichnen sie sich zudem als schwer entflammbar aus. Wollböden sollten jedoch chemisch gegen Mottenfraß geschützt werden.
Teppiche aus Leinengewebe gelten im Vergleich zu Kunstfaser- und Wollteppichen als wenig strapazierfähig. Auch wenn Leinenteppiche unvergleichlichen Komfort beim Gehen bieten, sollten diese nur in Räumen ausgelegt werden, in denen sie nicht stark beansprucht werden. Einer andauernden Alltagsbelastung hält die Auslegware aus Leinen nämlich vergleichsweise nur kurze Zeit stand.
Teppichboden aus Kokosfasern gilt als besonders robust und widerstandsfähig, trotz der natürlichen Komponente der Fasern. Kokosteppiche sind dabei jedoch verhältnismäßig rau und kratzig.
Sisal ist weniger strapazierfähig als Kokos, bietet aber eine bedeutend weichere Oberfläche und gilt daher als bequemer und komfortabler. Der angenehme und doch weitestgehend robuste Bodenbelag ist aber besonders anfällig gegen Feuchtigkeit und selbst klares Wasser hinterlässt schnell Flecken.
Natürliche Auslegware aus Seegras ist nicht anfällig gegenüber Wasser und Schmutz und gilt als eine der robustesten Naturfasern. Allerdings sind Seegras Teppiche vergleichsweise glatt und rau und haben somit einige Nachteile in puncto Komfort.
Die meisten Kunstfaser Teppiche sind heute aus Nylon, was auf die große Robustheit der Teppiche zurückzuführen ist. Selbst extremsten Belastungen halten Nylon Teppiche einfach Stand und sind daher durch ihre Langlebigkeit besonders wirtschaftlich. Jedoch kann sich Nylon Auslegware statisch aufladen, was ein Nachteil ist, der nur bei Teppichen aus Kunstfaser vorkommt.
Teppiche aus Polyamid gelten als sehr verschleißfest und ganz besonders robust und langlebig. Da sie jedoch zu elektrostatischen Aufladungen neigen, muss Auslegware aus Polyamid meist chemisch dagegen behandelt werden.
Polyester Teppiche eignen sich besonders, wenn der Nutzer einen außergewöhnlich langen Flor wünscht. Auch dieser Kunststoff wird besonders für seine Robustheit geschätzt.
Kunststoff Fasern aus Polyprophylen sind besonders unempfindlich gegen Flecken und überzeugen durch ihre Farbechtheit auch nach dauerhafter Sonneneinstrahlung. Ein Nachteil der Polyprophylen Teppiche ist, dass diese anfällig für intensivere Nutzung sind und vor allem mechanischer Belastung wenig entgegenzusetzen haben.
Viskose zählt zu den günstigsten Alternativen der robusten Kunstfaser Teppiche, ist bei hoher Beanspruchung durch Kinder oder Haustiere aber nicht besonders zu empfehlen, da die Auslegware aus Viskose schnell verschmutzt.
Häufig werden von den Teppich Herstellern auch Mischfasern angeboten, um die besten Eigenschaften aus Kunst- und Naturfaser zu vereinen. So werden zum Beispiel die anfälligeren Naturprodukte durch die Kombination mit Nylon oder Polyamid bedeutend robuster gemacht und die Langlebigkeit erhöht.
Zur Herstellung und Produktion der Auslegware werden verschiedene Methoden angewandt. Umso aufwendiger die Produktionsmethode, umso höher ist in der Regel der Preis. Trotzdem stehen aufwendigere Herstellungsmethoden wie das Weben häufig für höhere Qualität und anspruchsvollere Designmöglichkeiten.
Gewebt wird meist nur besonders hochwertige Auslegware und so sind es in der Regel Teppiche aus Wolle, besonders hochwertigem Polyamid oder Mischfasern, für die diese Produktionsmethode in Frage kommt. Ein moderner, gewebter Teppichflor entsteht, indem computergesteuerte Maschinen die längs und quer verlaufenden Kettfäden heben und senken und so mit dem Polfaden zu Garnschlingen verweben.
Dabei bietet das Weben viel Spielraum für individuelle Wünsche und außergewöhnliche Designideen. Durch verschieden wählbare Oberflächenstrukturen, den möglichen Einsatz verschiedener Farben und die vergleichsweise einfache Kombination unterschiedlicher Teppich-Materialien erlauben es, ihr Haus, Geschäft oder Büro mit einem einzigartigen Teppichboden auszustatten, der genau auf ihre Ansprüche und Wünsche zugeschnitten ist. Dabei gilt: Je dichter das Gewebe, desto haltbarer und strapazierfähiger ist der Teppichboden.
Das Tufting als Herstellungsmethode eines Teppichs bezeichnet maschinelles Einnähen von Polfäden in ein Trägermaterial. Dabei wird eine große Anzahl von nebeneinander angeordneten Nadeln verwendet, die die Polfäden gleichzeitig einstechen, wodurch kleine Schlingen entstehen. Das Trägermaterial besteht dabei meist aus PP-Bändchengewebe, PES-Gewebe, PES-Vliesen oder Jutegewebe. Das Polgarn wird später auf der Teppichrücksite durch eine Rückenbeschichtung verklebt, um für die notwendige Gebrauchsfestigkeit des Polfadens zu sorgen.
Beim Tuften kann zudem aus unterschiedlichen Oberflächenstrukturen gewählt werden. Bei Velours Teppichen stehen einzelne Natur- oder Kunstfasern nach oben, was durch aufschneiden der oberen Garnschlinge erreicht wird und den Teppich besonders weich wirken lässt. Teppiche mit Velours Oberfläche sind jedoch nur für den privaten Gebrauch zu empfehlen, da diese nicht besonders widerstandsfähig und strapazierfähig sind. Für Kinderzimmer, Geschäfte, Bürogebäude und Flure eignet sich eher ein Schlingenflor Teppich. Bei diesem werden die Garnfäden an der Oberfläche des Teppichbodens nicht aufgeschnitten und sind mit beiden Enden fest im Trägergewebe verankert, was die Teppichböden bedeutend strapazierfähiger und schmutzunempfindlicher macht. Natürlich ist der Teppich aber dadurch weniger weich und komfortabel als bei den anderen üblichen Oberflächenstrukturen. Auslegware mit Schnittschlingenflor ist eine Kombination aus Velours und Schlingenflor und so wechseln sich geschnittene und nicht geschnittene Garnschlingen ab. Dadurch entsteht eine Hoch-Tief Struktur die die Musterung und Fläche des Bodens auflockern und ihn interessanter und individueller machen. Auch diese Oberflächenstruktur ist eher weniger robust und sollte daher vor allem in Zimmern mit wenig Durchlauf, wie dem Schlafzimmer, platziert werden.
Nachträglich können alle getufteten Fasern auch je nach den speziellen Kundenwünschen angepasst, behandelt und veredelt werden. Durch den Einsatz von chemischer Mittel kann man so zum Beispiel erhöhten Schutz vor statischen Aufladungen, großer Verschmutzung oder auch vor Entflammbarkeit erreichen.
Beim Wirkverfahren wird das Polmaterial nicht wie beim Tufting-Verfahren eingenadelt. Beim Wirken bilden sich Pol- und Grundschicht in einem Arbeitsgang, ähnlich wie beim Stricken. Die Wirkteppiche besitzen dabei ein recht glattes Gewebe, die Fäden liegen flach und bilden keinen Flor. Die gewirkte Auslegware fühlt sich dadurch deutlich rauer an als Teppiche mit hohem Flor.
Auch das Klebepolverfahren ist eine besondere Herstellungstechnik textiler Bodenbeläge, wird aber eher selten angewandt. Charakteristisch für die Fertigung mit Klebepolverfahren ist die Bildung der Oberfläche durch eine sichtbare und deutlich ausgeprägte Rippe, die im Gegensatz zur getufteten Auslegware quer zur Rollenlänge verläuft. Als Grundmaterial werden hierbei vor allem Fasern aus natürlichem Material wie Schurwolle verwendet und können gegebenenfalls mit synthetischen Fasern wie Nylon oder Polyamid gemischt werden. Durch die Robustheit der zugeführten Synthetik-Fasern und die zusätzliche Widerstandsfähigkeit durch das Klebepolverfahren, werden somit auch Teppichböden aus Naturfasern bei dieser Variante besonders strapazierfähig und langlebig gemacht. So können Naturfaser Teppiche auch im gewerblichen Bereich bei starker Beanspruchung zum Einsatz kommen.
Beim Klebepolverfahren wird das Polmaterial mit der Trägerschicht verklebt und die einzelnen Fasern gleich mehrfach am Trägermaterial fixiert. Dadurch entsteht eine besonders robuste und langlebige Verbindung. Durch das Klebepolverfahren hergestellte Auslegware zeichnet sich vor allem durch eine hohe Schnittfestigkeit ohne ungewolltes ausfransen der Kanten aus. Somit wird es möglich, den Teppich in verschiedene Formen zu schneiden und nach eigenen Ideen frei zu gestalten. Eine Fixierung der Ränder ist nicht von Nöten.
Eine ebenfalls eher selten genutzte Variante zur Teppichherstellung ist das Nadeln. Das Faservlies wird per Nadeln mit Widerhaken mechanisch verfestigt und dadurch entsteht ein einschichtiger Nadelfilz, der gelegentlich als Bodenbelag eingesetzt wird. Normalerweise werden Faservliese jedoch ein- oder mehrschichtig mit einem Träger weitervernadelt. Diese werden üblicherweise vor ihrem Einsatz auch noch mit einem Bindemittel behandelt und verfestigt und somit zum Nadelvlies. Auch ein Nadelvlies Teppichboden zeichnet sich vor allem durch seine Strapazierfähigkeit aus. Beim mehrschichtigen Nadelvlies werden in der Regel mehrere Fasern und Farben verwendet und so bietet auch diese Herstellungsmethode viel Spielraum für individuelle Wünsche und Ideen. Bei der obersten Nadelfilzschicht wird dabei besonders darauf geachtet, dass diese robust und strapazierfähig ist. Nadelvliesböden gilt als einer der Bodenbeläge in Kombination mit einer Fußbodenheizung.
Eine besonders ausgefallene Variante der Teppichproduktion sind Herstellungsverfahren auf Basis der Stickerei. Vor allem hochwertige Teppiche aus Schurwolle können somit hergestellt und auf einem Grundgewebe aus Jute und Baumwolle verfestigt werden. Die individuell gestaltbaren Teppiche lassen viel Spielraum für Sonderwünsche und die Produktion und alle verwendeten Materialien gelten als besonders umweltfreundlich.
Egal ob im Flur, Schlaf-, Kinder- oder Wohnzimmer, egal ob Teppiche mit hohem oder niedrigem Flor – Ein bequemeres Laufgefühl hat man auf keinem anderen Bodenbelag. So sorgt ein Teppichboden für eine ganz besondere Wohlfühlatmosphäre. Egal ob Sie es lieber trittfest oder besonders weich mögen, sind Ihren Wünschen bei der Auslegware keine Grenzen gesetzt. Ein Hochflorteppich gilt dabei als die komfortablere und “wärmere” Variante und eignet sich vor allem für Wohnbereiche. Doch auch Niederflorteppiche können bequem und gelenkschonend zum Gehen sein, auch wenn diese härter und somit robuster sind.
Teppiche vermindern das häusliche Verletzungsrisiko ungemein. Nicht nur, dass die textilen Bodenbeläge einen Sturz besser abfedern als Fliesen oder Echtholz, auch das Risiko, überhaupt zu stürzen, wird deutlich minimiert. Teppiche sind im Vergleich zu den ebenfalls beliebten Laminat- oder Parkettböden rutschfest und so können die Kinder auch gerne mal mit Socken rennen und anderweitig herumtoben, ohne auf einem glatten Boden auszurutschen und sich im schlimmsten Fall dabei die Knochen zu brechen.
Kein Fußboden, egal ob es um die Auslegung im Wohnbereich eines Hauses oder die Nutzung in einem Gewerbe geht, ist in seinem Design derart flexibel wie ein Teppich. Farben, Muster und verschiedene Materialien lassen den Textilboden wahlweise edel oder kitschig, schlicht oder prunkvoll, verspielt oder geradlinig, natürlich oder künstlich wirken und können an jedes Gebäude, an jedes Zimmer und an jeden Einrichtungstyp einfach angepasst werden. Dabei ist es egal, ob Sie nun ein Großstadt Kinderzimmer im Altbau mit verspieltem Teppich, ein strahlend weiß möbliertes und modernes Wohnzimmer mit besonders flauschiger Auslegware in modernen Farbkombinationen, einen schlichten Büroflur mit geradlinigem und vor allem robustem Textil oder ein hippes Bekleidungsgeschäft mit einem extravaganten aber beständigem Teppich auslegen möchten. In Sachen Farbe und Stil können Sie in Sachen Auslegware aus dem Vollen schöpfen. Die Hersteller der Teppichböden sind dabei in der Regel sehr offen für Kundenwünsche und erfüllen Ihnen Ihren Traum vom textilen Untergrund frei nach Ihren Wünschen.
Währende Parkett oder Laminat eine Trittschalldämmung benötigen um die Geräusche beim Gehen auf dem Fußboden etwas abzumindern, hat ein Teppichboden diese quasi schon integriert. Es muss lediglich die Verbindung vom Boden zur Wand unterbrochen werden, was zum Beispiel durch eine dünne Dämmung direkt auf dem Estrich und unter dem Teppich bewirkt. Somit wird weder horizontal noch vertikal in andere Räume oder Stockwerke ein Gehgeräusch übertragen. Die Schallwellen werden vom Teppichboden gebrochen, wobei ein Hochflorteppich dies noch wesentlich effektiver tut, als ein Niederflorteppich.
Man mag es glauben oder nicht, aber ein Teppich sorgt tatsächlich für ein angenehmeres und gesünderes Raumklima. Ein Teppich bindet Staub und Sporen am Fußboden und verhindert somit, dass diese sich, wie bei einem glatten Boden, frei im Raum entfalten können. So ist Messungen zur Folge die Raumluft in einem mit Teppich ausgelegten Raum ab 40 cm über dem Boden deutlich gesünder, als bei harten Bodenbelägen. Natürlich muss der Boden dementsprechend häufig und regelmäßig gereinigt werden, um die Schadstoffe aus der Luft, die das Textil gebunden hat, zu entfernen.
Neben den bereits aufgeführten Vorteilen eines Teppichbodens gegenüber den drei großen Konkurrenten Parkett, Laminat und Keramik, ist es auch das Sparen von Energie, das einen Teppich anschaffenswert macht. Messungen und Umfragen haben dabei ergeben, dass man mit einem Teppichboden durchschnittlich 6 % der laufenden Energiekosten spart. Wegen ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit, halten Teppichböden die Wärme länger in einem Raum. Sowohl die Rückenbeschichtung als auch der Flor selbst wirken isolierend.
Teppiche haben einer besonders schlechte Wärmeleitfähigkeit und entziehen somit den menschlichen Füssen keine Wärme, wie es die harten Bodenbeläge tun. Die Wärme, die vom menschlichen Körper auf den Fußboden abstrahlt ist deutlich kleiner als die bei anderen Bodenbelägen, da die Oberfläche eines Teppichs wenige Speichermassen zur Verfügung stellt. Auch dies trägt zum Behaglichkeitsgefühl bei, das Sie genießen, wenn Sie über Teppichboden laufen.
Während auf glatten Fußböden und kalten Materialien dem gesamten menschlichen Körper über die Füße Wärme entzogen wird, hält ein Teppichboden die Füße warm, da die Teppichfasern Luftkammern entstehen lassen, die wie Wärmepolster wirken. So werden mit Teppich ausgestattete Räume von Menschen im Durchschnitt 2 Grad wärmer empfunden als Räume mit hartem Fußboden. Denn zusätzlich zur Lufttemperatur bestimmt auch der Strahlungsaustausch zwischen Mensch und Raumumgebung das empfundene Klima. Reflektiert oder konserviert ein Boden wie der Teppich die Wärme, wirkt der Raum auf die Person wärmer, auch wenn die gemessene Raumtemperatur in der Tat kälter ist. Auch gesundheitliche Probleme rheumatischer Natur können durch die verstärkte Nutzung von Teppichböden vermieden werden. Asymmetrische Wärmebelastung, sprich warme Lufttemperatur und kalte Böden, kann Rheuma verursachen.
Auch für eine Kombination mit einer Fußbodenheizung eignen sich Teppichböden ganz besonders. Der Teppich leitet die Wärme der Fußbodenheizung schnell an die Raumluft weiter und es muss im Vergleich zu Holz- oder Keramikböden nur geringfügig mehr Vorlaufenergie verwendet werden, um den Bodenbelag aufzuheizen. Ein textiler Boden kühlt nach dem Abschalten der Heizung nicht so schnell ab. So muss in der Übergangszeit in Frühjahr und Herbst die Heizung nicht mit voller Leistung laufen um eine angenehme Boden und Raumtemperatur zu erzeugen und es fallen bis zu 30 Heiztage im Jahr weniger an. Nicht alle Teppiche sind jedoch zur Kombination mit einer Fußbodenheizung geeignet. Halten Sie diesbezüglich auf jeden Fall Rücksprache mit Ihrem Teppichexperten, um Auslegware mit der bestmöglichen Wirkung für die Nutzung mit einer Fußbodenheizung zu erwerben.
Die Feinstaubbelastung in Großstädten ist im neuen Jahrtausend eines der zentralen Themen europäischer Gesundheitspolitik. Abschreckende Bilder aus ostasiatischen Großstädten, in denen man vor Staubpartikeln in der Luft die Hand vor Augen nicht mehr sehen kann, sind immer und überall präsent. Doch auch in der vergleichsweise dünn besiedelten Schweiz ist das Problem akuter, als man glauben mag. In einigen Schweizer Städten und Gebieten werden die Tagesmittelwerte regelmäßig um ein Vielfaches überschritten.
Eine wissenschaftliche Arbeit ermittelte 2003, dass es in der Schweiz im Jahr zu 300 neuen Krebserkrankungen kommt, die unmittelbar durch Feinstaub verursacht wurden und werden. Gerade Allergiker sind von der Feinstaub Belastung der Luft noch stärker betroffen. Die Bronchialsysteme von Asthmakranken und Allergikern sind oft vorgeschädigt und so wirkt sich der eingeatmete Feinstaub noch stärker auf deren Atmungssystem aus.
Bei Messungen der Organisation GUI (Gesellschaft für Umwelt- und Innenraumanalytik) in insgesamt 100 Haushalten wurde festgestellt, dass auch in gut isolierten Häusern und Wohnungen die Messwerte den festgesetzten Feinstaub Grenzwert oft deutlich überschreiten. Dabei ermittelte man in Haushalten mit Glattböden einen durchschnittlichen Wert von 62,9 µg/m³. Zum Vergleich: Der Gesetzgeber erlaubt in der Schweiz einen 24 Stunden Mittelwert von 50 µg/m³, der lediglich einmal im Jahr überschritten werden darf. Räume mit Teppichböden wiederum wiesen einen Durchschnittswert von 30,4 µg/m³ auf.
Ein Teppichboden absorbiert also rund die Hälfte des Feinstaubs im Vergleich zu Holz-, Stein- oder Keramikböden. So wird zum Beispiel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund Asthmatikern, Allergikern und allen Personen mit geschädigten Atemwegen geraten, unbedingt auf Teppichboden zu setzen. Gerade kurzfloriger Teppich bindet den Feinstaub und gibt ihn danach doch relativ einfach wieder an einen guten Staubsauger ab. Teppiche mit hohem Flor binden die Staubpartikel zwar noch besser, allerdings ist es schwierig diese nur mit einem Staubsauger zu entfernen und so werden die Giftstoffe beim Begehen des Teppichs immer wieder aufgewirbelt. Es wird auch zu gelegentlicher Feuchtreinigungen und Desinfektion textiler Bodenbeläge geraten.
Hausstaubmilben sind ca. 0,1 bis 0,5 mm groß, ernähren sich von menschlichen Hautschuppen und sind in beinahe jedem Zuhause ein ständiger Gast. Die mikroskopisch kleinen Tierchen werden dabei fast ausschließlich in menschlichen Wohnungen gefunden. Die Hausstaubmilben leben bevorzugt in Textilien die von uns regelmäßig zum Sitzen oder Liegen verwendet werden. Gerade Bettmatratzen, die durch nächtliche Ausscheidungen von Schweiß regelmäßig feucht werden, sind ein perfekter Lebensraum für die Milben. Doch auch Sofas und andere Polstermöbel neigen zum Milbenbefall.
Natürlich liegt dabei der Verdacht nahe, dass auch in Räumen mit Teppichen die Milben Kontamination hoch ist. Doch die textilen Fußbodenbeläge eignen sich eher weniger als Lebensraum für die Hausstaubmilben. Denn durch den eher geringen Kontakt mit unserer Haut findet sich im Teppich in der Regel wenig Nahrung für die Milben und auch die Feuchtigkeit einer Bettmatratze ist meist nicht gegeben. Werden Bettmatratzen am stärksten von Milben befallen sind, findet man auf Teppichen in der Mehrzahl abgestorbene Milben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die idealen Lebensbedingungen für Hausstaubmilden Temperaturen über 21 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von über 50 Prozent sind, was man bei Teppichböden eher selten, in Matratzen aber oft vorfindet.
Die Hausstaubmilben sind vor allem eine Plage, da sie durch ihren Kot und ihre Eier Allergien auslösen können. Diese Milbenreste verteilen sich als feiner Staub in den Textilien und werden durch die Nutzung dieser in die Luft aufgewirbelt. Menschen atmen die Milbenpartikel ein und können dadurch an Hausstauballergien erkranken. Von einer Hausstauballergie sind etwa 10 % der Bevölkerung und ganze 90 % der Asthmatiker betroffen. Eine ständige Reizung von Allergikern durch die Milbenreste kann zum Ausbrechen einer Asthmaerkrankung oder auch der perennialen allergischen Rhinitis führen.
Auch wenn Vorbeugemaßnahmen gegen den Milbenbefall von Allergikern vor allem für Matratzen und Polstermöbel getroffen werden sollten, kann man auch Teppiche vor dem Befall durch Hausstaubmilben schützen. Zunächst sollten Asthmatiker und Allergiker vor allem kurzflorige und dichte Teppiche wählen. Diese haben den Vorteil, dass Milbenreste einfach abgesaugt werden können und nicht tief verborgen im langen Flor liegen, um bei einem entsprechenden Schritt aufgewirbelt und eingeatmet zu werden. Doch egal welcher Teppichboden nun das Zuhause schmückt, sollten Allergiker zumindest zweimal in der Woche mit einem geeigneten Staubsauger die komplette Fläche der Auslegware absaugen. Allergiker Staubsauger, die spezialisiert darauf sind Milbenreste aufzunehmen, verfügen meist über einen rotierenden Bürstenvorsatz und einen Mikrofilter. Die Filtertüten der Staubsauger sollten einmal im Monat gewechselt werden. Textile Materialen speichern Feuchtigkeit und so ist es bei Teppichräumen besonders wichtig, dass diese regelmäßig und gut gelüftet werden. Um den Milben und anderen Mikroorganismen keine optimalen Bedingungen zur Vermehrung zu bieten, sollte die Raumtemperatur unter 21 Grad betragen und die Luftfeuchtigkeit unter 50 % liegen.
Ein Grund, warum sich immer noch viele Menschen gegen den Komfort eines Teppich Fußbodens und für glattes und hartes Bodenmaterial entscheiden, ist die weitverbreitete Annahme, dass Textilböden deutlich anfälliger gegen Schmutz und auch deutlich schwerer zu reinigen sind. Halten Sie sich jedoch an ein paar einfache Regeln und erledigen die Reinigung regelmäßig anhand der Vorgaben, ist ein Teppich nicht viel schwerer zu pflegen als zum Beispiel ein Parkett- oder Laminatboden.
Eine Auffangzone für den Schmutz, der mit den Straßenschuhen in die Wohnung getragen wird, im Eingangsbereich hilft gegen grobe Verschmutzung von außen. Eine Außenzone sollte dabei gegen den gröbsten Schmutz absichern, eine Mittelzone gegen feineren Schmutz und die Innenzone mittels eines Textils gegen Feuchtigkeit und Nässe. Auch diese “Schmutzschleusen” sollten regelmäßig gereinigt werden, um ihren Effekt zu erhalten.
Filzgleiter an den Auflageflächen von Möbeln und unter Stuhl und Tischbeinen verhindern dauerhafte Abdrücke im Teppich. Bei Bürostühlen mit Rollen können als Unterlage Matten aus Filz oder anderen Materialien verwendet werden.
Sollten Wasser oder andere Flüssigkeiten auf den Teppich gelangen, sollten diese unverzüglich aufgenommen und die Stelle getrocknet werden.
Möchten Sie ein neues Reinigungsmittel verwenden, sollten Sie dies zuerst an einem Teppichrest oder an einer versteckten Stelle testen. Auch wenn der Hersteller es als geeignet ausgibt, kann das Mittel gelegentlich Verfärbungen oder ähnliches verursachen.
Entdecken Sie Verunreinigungen, die lose auf der Oberfläche Ihres Teppichs liegen, sollten Sie diese möglichst rasch aufnehmen. So wird verhindert, dass diese sich tief in das Textil eintreten. Für Niederflorteppiche empfiehlt sich dabei ein Bürstensauger mit rotierender Bürste. Für Hochflor darf dieser allerdings nicht verwendet werden. Gehen Sie den Unterhaltsreinigungen gewissenhaft und regelmäßig nach, können Sie die Intervalle von Zwischen- und Grundreinigungen deutlich verlängern.
Doch egal wie gut Sie Ihren Teppich pflegen, früher oder später werden Ihnen Teilbereiche wie vor allem Laufzonen und Eingangsbereiche auffallen, die stärker verschmutzt sind als der Rest. Dies wirkt nicht nur auf Gäste nicht besonders einladend, sondern wird Sie auch selbst immens stören. Während Sie den restlichen Teppich gut absaugen sollten, können Sie die besonders verschmutzten Stellen mit Spezialmitteln oder auch mittels Trockenreinigung behandeln. Dadurch sollten Sie die meisten Flecken und Verschmutzungen entfernen können. Wichtig ist vor allem bei den Spezialmitteln, dass Sie sich die Gebrauchsanweisung vor der Benutzung genau durchlesen.
Je nachdem, wie intensiv genutzt und stark beansprucht Ihr Teppich wird, wird früher oder später eine Grundreinigung für den Textilfußboden fällig. Vor allem wenn der Boden großflächig verschmutzt ist, gelingt es durch eine Grundreinigung oftmals, das Aussehen und die Gebrauchseigenschaften des Teppichs in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Grundsätzlich bieten viele Teppichfirmen auch Grundreinigungen an. Auch Sie sollten dabei auf die Fachleute setzen, da für eine vollwertige Grundreinigung einige Spezialmaschinen und -mittel benötigt werden. Bei der Grundreinigung können verschiedene Reinigungsverfahren, je nach Beschaffenheit und Verschmutzungsgrad des Textils, zum Einsatz kommen. Die geläufigsten sind die Sprühextraktion und das Shampoonieren. Gelegentlich werden jedoch auch eine Kombination dieser beiden Verfahren oder eine Trockenreinigung mit Granulat oder Textilpads angeboten.